
Quelle: HBS/Szenenbild Böckler Film
Meilenstein der Mitbestimmung: Hans Böckler – Ein Leben für Demokratie und Mitbestimmung
Winter 1950: Nach dem Scheitern von Verhandlungen erhöhten die Gewerkschaften den Druck auf die Regierung. Streiks und Massenkündigungen standen im Raum. Schließlich gelang durch Verhandlungen zwischen Hans Böckler und Konrad Adenauer am 25. Januar 1951 eine Einigung – ein historischer Wendepunkt für die Arbeitswelt.
Zur historischen Einordnung: Da die Gespräche zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften über die paritätische Mitbestimmung gescheitert waren, schaltet sich die Bundesregierung ein und legt im August 1950 einen ersten Gesetzesentwurf vor, der den Forderungen des DGB in keiner Weise entsprach. Die Gewerkschaften erhöhen daraufhin den Druck auf die Regierung. Im November 1950/Januar 1951 finden in der Eisen- und Stahlindustrie sowie im Bergbau Urabstimmungen statt, in denen sich weit über 90 Prozent der Beschäftigten für Arbeitsniederlegungen aussprechen. Statt zum Streik ruft die IG Metall ihre Mitglieder auf, ihr Arbeitsverhältnis zu kündigen, um mögliche Schadensersatzforderungen der Metallarbeitgeber zu vermeiden.
Letztendlich wird der Konflikt durch direkte Gespräche, den persönlichen Kontakt zwischen Hans Böckler und Konrad Adenauer gelöst, die sich seit den 1920er Jahren aus Köln kennen – auch wenn Konrad Adenauer Hans Böckler in einem offenen Brief vom 27. November 1950 zur Zurückhaltung, also zum Verzicht auf Streikmaßnahmen, und Akzeptierung der parlamentarischen Entscheidung in der Mitbestimmungsfrage, das heißt, der Nichteinmischung der Gewerkschaften in Regierungsangelegenheiten, auffordert.
Nach schwierigen Verhandlungen kommt es schließlich am 25. Januar 1951 zu einer grundsätzlichen Einigung. In einer Rundfunkansprache erklärt Hans Böckler am 30. Januar 1951 "Wir stehen am Anfang einer neuen Wirtschaftsverfassung."
Filmdialoge: Die Dialogpassagen von Hans Böckler basieren auf tatsächlichen Aussagen und wurden aus dramaturgischen Gründen abgeändert.