
Quelle: HBS
: Kooperationsprojekt „Jüngere und jüngste Gewerkschaftsgeschichte“
Ziel des Kooperationsprojekts zwischen Hans-Böckler-Stiftung und Friedrich-Ebert-Stiftung ist die Intensivierung der Forschungen zur Geschichte von Gewerkschaften und Arbeitswelt.
Die Hans-Böckler-Stiftung und die Friedrich-Ebert-Stiftung kooperieren im Themenfeld „Jüngere und jüngste Gewerkschaftsgeschichte“. Zur Unterstützung und Anregung von Forschung zur Geschichte der Gewerkschaften und der Arbeitswelt(en) wurde 2008 im Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung (AdsD) in Kooperation mit der Hans-Böckler-Stiftung eine Projektstelle eingerichtet. Ziele der Kooperation sind:
- Historische, sozial- und politikwissenschaftliche Forschungen zu gewerkschaftlichen Themen und zur Geschichte der Arbeitswelt(en) anzuregen und zu begleiten
- den Austausch von (gewerkschaftshistorischer) Wissenschaft und aktiver Gewerkschaftspolitik zu fördern sowie
- die Gewerkschaften in ihrer Geschichtsarbeit zu unterstützen.
Im Einzelnen erfolgt dies durch:
- die Beratung von Wissenschaftler:innen sowie die inhaltliche Begleitung und Initiierung von Forschungsprojekten im Themenfeld „Geschichte der Gewerkschaften“ der Forschungsförderung der Hans-Böckler-Stiftung
- die Organisation der Tagungsreihe „Neue Perspektiven auf die Gewerkschaftsgeschichte“ und des Kolloquiums zur „Geschichte der Arbeitswelten und der Gewerkschaften“,
- die Herausgabe wissenschaftlicher Publikationen zur Geschichte der Gewerkschaften und der Arbeitswelt
- Netzwerkarbeit in der Geschichtswissenschaft unter anderem durch den Arbeitskreis Gewerkschaftsgeschichte, in dem sich (Nachwuchs-)wisssenschaftler:innen zu Themen der Gewerkschaftsgeschichte austauschen und vernetzen und aus dem heraus die Tagungen in der Reihe „Neue Perspektiven auf die Gewerkschaftsgeschichte“ konzipiert werden, die Mitwirkung in und Kooperation mit der German Labour History Association und der Johannes-Sassenbach-Gesellschaft
- Sicherung und Aufbereitung von mündlichen Überlieferungen und Erinnerungen von Gewerkschafter:innen (Oral History).
- die Beratung und Unterstützung der Gewerkschaften in ihrer geschichtspolitischen Arbeit und der Transfer von Wissenschaft in gewerkschaftspolitische Praxis.
Das AdsD ist die zentrale Aufbewahrungsstätte für Quellen aller Art zur Geschichte der deutschen und internationalen Arbeiter:innenbewegung, der aus ihr hervorgegangenen Organisationen und der in diesen tätigen Personen. Im AdsD werden u.a. die Unterlagen des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) und der Mehrheit der DGB-Mitgliedsgewerkschaften verwahrt. Das Referat Public History im AdsD leistet mit öffentlichen Veranstaltungen, Publikationen und Ausstellungen zu historischen Themen einen Beitrag zur politischen Bildung im Kontext zeitgeschichtlicher Forschung und berät Partner:innen in erinnerungskulturellen Fragen.
Weitere Informationen zur Arbeit des Archivs der sozialen Demokratie im Bereich Gewerkschaftsgeschichte sind hier zu finden.
Im Themenfeld „Geschichte der Gewerkschaften“ der Hans-Böckler-Stiftung werden zeithistorische Projekte zur Geschichte der Arbeitswelt(en) und der Gewerkschaften seit den 1970er-Jahren gefördert. Im Mittelpunkt stehen die historische Analyse von Veränderungen gewerkschaftlicher und betrieblicher Mentalitäten, von Einstellungen und Diskursen, der Wandel von Arbeit als gesellschaftlichem Integrationsfaktor so-wie die Entwicklung der Machtbeziehungen zwischen betrieblichen und außerbetrieblichen Akteuren und Akteursgruppen. Damit greift die Forschungsförderung den nach der Boomphase der 1950er- und 1960er-Jahre einsetzenden industriellen Wandel und die Strukturbrüche in Wirtschaft, Staat und Gesellschaft in den 1970er-Jahren auf und verbindet Forschungen zur Gewerkschaftsgeschichte in einem breiten Sinne mit aktuellen Debatten der Zeitgeschichtsforschung.
Seitens der Friedrich-Ebert-Stiftung wird das Kooperationsprojekt von Dr. Alexandra Jaeger betreut. Für die Hans-Böckler-Stiftung ist Dr. Michaela Kuhnhenne zuständig