Walter Hesselbach

Walter Hesselbach, geboren am 20. Januar 1915 in Frankfurt/Main, absolviert nach dem Abitur eine Banklehre im Bankhaus J. Dreyfus & Co. Nach Abschluss der Lehre mit der Kaufmannsgehilfenprüfung im Jahre 1935 arbeitet er bis 1937 bei der Deutschen Überseeischen Bank. Da er nicht in die Deutsche Arbeitsfront eintreten will, wird ihm die Kündigung nahegelegt. Ab 1938 ist er Sekretär von Georg von Opel. Außerdem studiert er Betriebswirtschaft an der Frankfurter Universität. 1940 wird er zum Kriegsdienst verpflichtet und ist von 1944 bis 1947 in französischer Kriegsgefangenschaft. Nach der Rückkehr nach Frankfurt/Main engagiert er sich in der SPD und den Gewerkschaften. Arbeit findet er zunächst bei der Landeszentralbank Hessen, dann 1948 bei der Bank deutscher Länder. Dort ist er seit 1948 Betriebsratsvorsitzender.

Sein politischer Werdegang:

1932: Eintritt in die SPD

1952 bis 1958: Mitglied des Vorstands der Landeszentralbank Hessen

1952 bis 1977: Ehrenamtlicher Stadtrat und Mitglied des Magistrats der Stadt Frankfurt/Main

1958 bis 1977: Federführung bei der Fusion der sechs regionalen Gemeinwirtschaftsbanken zur Bank für Gemeinwirtschaft (BfG). Er wird zunächst deren Vorstandssprecher, ab 1961 Vorstandsvorsitzender. Unter seiner Leitung entwickelt sich die BfG zu einer der großen überregionalen Banken Deutschlands. Außerdem engagiert er sich aktiv für die Aussöhnung mit Israel. Er ist u.a. Vorsitzender des Deutsch-israelischen Wirtschaftsvereins und der Deutsch-Israelischen Gesellschaft.

1977: Rücktritt vom Amt des BfG-Vorstandsvorsitzenden und Wechsel in den Aufsichtsrat. Diesem gehört er bis 1985 an. Danach ist er Ehrenmitglied.

1977 bis 1985: Vorstandsvorsitzender der Beteiligungsgesellschaft für gemeinwirtschaftliche Unternehmen (BGAG), die ab Anfang der 1980er Jahre die durch den Zusammenbruch der Neuen Heimat ausgelöste Krise zu bewältigen hat.

Nach seinem Rückzug aus dem aktiven Berufsleben wird Walter Hesselbach mehrfach als Schlichter in Tarifkonflikten tätig.

Walter Hesselbach stirbt am 5. November 1993 in Walenstadt, Kanton St. Gallen.

Ausführlich: Michael Schneider, Walter Hesselbach. Bankier und Unternehmer, Bonn 1995.

 

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