Walter Freitag

Walter Freitag, geboren am 14. August 1884 in Remscheid, macht nach dem Besuch der Volksschule eine Lehre als Werkzeugdreher. Von 1914 bis 1917 ist er Soldat, danach arbeitet er als Dreher in einem Remscheider Betrieb. Er wird hauptamtlicher Gewerkschaftsfunktionär und engagiert sich in der SPD.

Nach der Zerschlagung der Gewerkschaften im Jahr 1933 wird er verhaftet und in die Konzentrationslager Neusystrum und Lichtenberg eingeliefert. Nach seiner Entlassung bekommt er Dortmund als Wohnsitz zugewiesen, wo er unter Polizeiaufsicht gestellt wird. Er ist acht Jahre arbeitslos. Erst 1941 findet er zunächst eine Anstellung als Pförtner, dann als Wach- und Feuerwehrmann im Werk Hoerde des Dortmund-Hoerder-Hüttenvereins. Seit seiner Entlassung aus dem KZ hält er Kontakte zu Widerstandsgruppen, etwa zu Heinrich Schliestedt und Wilhelm Leuschner.

Sein politischer Werdegang:

1907: Eintritt in den Deutschen Metallarbeiter Verband (DMV)

1908: Eintritt in die SPD

1918: Mitglied im Arbeiter- und Soldatenrat in Remscheid

1919: Bevollmächtigter des DMV in Remscheid. Übertritt zur USPD

1920: Bezirksleiter des DMV in Hagen

1922: Wiedereintritt in die SPD und Vorsitzender im Unterbezirk Hagen-Schwelm

1932: Mitglied des Preußischen Landtages

1945: Mitwirkung am Wiederaufbau von Gewerkschaften und SPD in Hagen

1946 bis 1949: Landrat des Ennepe-Ruhr-Kreises

1946: Mitglied des Zonenausschusses der Gewerkschaften in der britischen Besatzungszone

1947: Vorsitzender der IG Metall in der britischen Zone

1948 bis 1952: Vorsitzender der IG Metall für das Gebiet der Bi-Zone bzw. der Bundesrepublik Deutschland

1949 bis 1953: Mitglied des Deutschen Bundestag

1952 bis 1956: Vorsitzender des DGB und von 1953 bis 1956 Vizepräsident des Internationalen Bundes Freier Gewerkschaften. In seine Amtszeit fällt der Beginn der Kampagne für die 40-Stundenwoche.

Er stirbt am 7. Juni 1958.

Nach den Angaben der Internetseite: Kurzbiographien der DGB-Vorsitzenden, DGB-Archiv im AdsD; Gerhard Beier, Walter Freitag, Krisen-Walter in der Stromstraße, in: ders., Schulter an Schulter, Schritt für Schritt. Lebensläufe deutscher Gewerkschafter, Köln 1983, S. 59-65.; ausführlich: Hermann Herberts, Walter Freitag. Weg und Wollen eines deutschen Gewerkschafters, Berlin 1954.

 

 

 

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