Munkacsy Streik 1895 (BU) © Quelle unbekannt (QC)
Munkacsy Streik 1895 (AT)

Anton Erkelenz

Anton Erkelenz, geboren am 10. Oktober 1878 in Neuss, ist Sohn eines selbstständigen Schlossermeisters. Er erlernt das Handwerk des Vaters und schließt sich schon früh dem Gewerkverein der Maschinenbauer und Metallarbeiter an. 1902 wird er hauptamtlicher Arbeitersekretär der Hirsch-Dunckerschen Gewerkvereine für Rheinland und Westfalen. Dort stärkt er den Flügel der „Düsseldorfer Richtung”, deren sozialliberale Orientierung er mit deutlichen nationalen Akzenten versieht. Selbsthilfe vor Staatshilfe, doch Notwendigkeit zu sozialpolitischen Eingriffen des Staates kennzeichnen seine Überzeugung, was ihn in Konflikt mit seiner Organisation bringt.

Sein politischer Werdegang:

1897: Eintritt in den Gewerkverein der Maschinenbauer und Metallarbeiter

1902: Hauptamtlicher Arbeitersekretär der Hirsch-Dunckerschen Gewerkvereine für Rheinland und Westfalen

1902: Eintritt in die Freisinniger Vereinigung, die 1910 in der Fortschrittlichen Volkspartei aufgeht

1903: Ausschluss aus dem Gewerkverein wegen seiner Unterstützung für die „Düsseldorfer Richtung“

1905: Wiederzulassung seiner Mitgliedschaft

1907 bis 1912: Arbeitersekretär in der Berliner Gewerkvereins-Zentrale

1912: Gründung des Reichsvereins der liberalen Arbeiter und Angestellten

1918 - 1933: Mitbegründer des Gewerkschaftsrings deutscher Angestellten-, Arbeiter und Beamtenverbände und Vorsitzender der Hirsch-Dunckerschen Gewerkvereine

1918 - 1929: Mitbegründer und Vorstandsmitglied der Deutschen Demokratischen Partei

1919 bis 1930: Mitglied der Nationalversammlung bzw. des Reichstages. Bekenntnis zur Weimarer Republik und die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit den anderen Richtungsgewerkschaften prägen sein Wirken.

1930: Übertritt in die SPD

 Erkelenz wird am 24. April 1945 in Berlin-Zehlendorf von Soldaten der Roten Armee getötet.

Nach Marie Elisabeth Lüders u. Helga Grebing, Anton Erkelenz, in: Neue Deutsche Biographie, Bd. 4, S. 591; Gerhard Beier, Anton Erkelenz. Der „Hirsch“ an der Wiege der Einheitsgewerkschaft, in: ders., Schulter an Schulter, Schritt für Schritt. Lebensläufe deutscher Gewerkschafter, Köln 1983, S. 47-52; ausführlich: Axel Kellmann: Anton Erkelenz. Ein Sozialliberaler in der SPD am Ende der Weimarer Republik, in: Internationale wissenschaftliche Korrespondenz zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, Jg. 39 (2003), H. 4, S. 479–504; Axel Kellmann, Anton Erkelenz. Ein Sozialliberaler im Kaiserreich und in der Weimarer Republik, Berlin 2007.

 

Seite drucken Seite bei Facebook teilen Seite bei Twitter teilen