Johann Baptist Schweitzer

Johann Baptist (von) Schweitzer, geboren am 12. Juli 1833 in Frankfurt/Main, besucht die Jesuitenschule in Aschaffenburg und studiert in Berlin und Heidelberg Rechtswissenschaften. Nach der Promotion im Jahre 1855 arbeitet er als Rechtsanwalt in Frankfurt/Main und beginnt sich publizistisch zu nationalen Themen und zur sozialen Frage zu äußern.

Sein politischer Werdegang:

Seit Ende der 1850er Jahre engagierte er sich in der Arbeiterbewegung

In den 1860er Jahren Vorsitzender des von ihm mitgegründeten „Arbeiter-Bildungs-Vereins“

1863 Eintritt in den von Ferdinand Lassalle gegründeten Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins (ADAV)

1864 legt er den Adelstitel ab.

Ab Dezember 1864 Herausgeber und Miteigentümer, seit 1868 alleiniger Eigentümer, der Zeitschrift „Social-Democrat“

1865 bis 1866 Verbüßung einer Haftstrafe wegen eines „Preßvergehens“

1867 Wahl zum Präsidenten des ADAV als Nachfolger Ferdinand Lassalles. Im Gegensatz zu den Prinzipien des ADAV setzt er sich für die Entwicklung der Gewerkschaftsbewegung ein.

1868 Auf seine Initiative hin wird der Allgemeine Deutsche Arbeiterschaftsverband als Dachverband der lassalleanisch orientierten Gewerkschaften gegründet.

1871 Nach innerparteilichen Auseinandersetzungen um seinen autokratischen Führungsstil und seine Unterstützung der Reichseinigungspolitik Bismarcks zieht er sich aus der Parteipolitik zurück und wird 1872 aus dem ADAV ausgeschlossen. Seine Zeitschrift wird seit 1871 vom ADAV unter dem Titel „Neuer Sozialdemokrat“ fortgeführt.

Johann Baptist Schweitzer stirbt am 28. Juli 1875 in der Villa Gießbach am Brienzer See.

Nach Stefan Jordan, Johann Baptist von Schweitzer, in: Neue Deutsche Biographie, Bd. 24, S. 59f. (Online-Fassung).

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