Harry Tisch

Harry Tisch, geboren am 28. März 1927 in Heinrichswalde (Kreis Ueckermünde), wird nach der Schule Molkereihilfsarbeiter in Heinrichswalde. Danach macht er in Pasewalk eine Lehre zum Bauschlosser. Nach dem Reichsarbeitsdienst 1943/44 wird er zur Wehrmacht eingezogen, gerät in britische Kriegsgefangenschaft, aus der er am 28. November 1945 fliehen kann. Im Dezember 1945 kehrt er nach Heinrichswalde zurück, arbeitet als Schlosser in Ueckermünde und beginnt, sich politisch zu engagieren.

Sein politischer Werdegang:

1945: Eintritt in die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) und den Freien Deutschen Gewerkschaftsbund (FDGB)

1946: Eintritt in die Freie Deutsche Gewerkschaftsjugend (FDJ)

1948 bis 1949: Kreisjugendsekretär des FDGD

1949 bis 1950: Erster Sekretär des FDGB-Kreisvorstandes Ueckermünde und Besuch der Gewerkschaftsschule in Bernau

1950 bis 1952: Landesvorsitzender der IG Metall in Mecklenburg

1952 bis 1953: Stellvertretender Bezirksvorsitzender des FDGB Rostock

1950 bis 1952: Abgeordneter des Landtags von Mecklenburg

1953 bis 1955: Besuch der Parteihochschule

1955 bis 1959: Sekretär für Wirtschaft in der SED-Bezirksleitung Rostock

1961 bis 1975: Erster Sekretär der Bezirksleitung der SED Rostock

1963 - 1975: Mitglied des Zentralkomitees der SED

Ab 1975: Mitglied des Politbüros und des Staatsrats

1975 bis 1989: Vorsitzender des Bundesvorstands des FDGB als Nachfolger von Herbert Warnke

Ab 1975: Mitglied des Büros des Generalrats des Weltgewerkschaftsbundes (WGB)

3. November 1989: Rücktritt als Vorsitzender des FDGB

8. November 1989: Rücktritt aus dem Zentralkomitees der SED zusammen mit den anderen Mitgliedern des Politbüros

19. November 1989: Amtsenthebung als Mitglied des Staatsrats

29. November 1989: Ausschluss aus dem FDGB

3. Dezember 1898: Ausschluss aus der SED und Verhaftung wegen „Vertrauensmissbrauchs und Untreue“

6. Juni 1991: Verurteilung zu 18 Monaten Haft wegen „Untreue“. Die Haft wird unter Anrechnung der Untersuchungshaft ausgesetzt.

Januar 1995: Erneute Anklage wegen der „Todesschüsse an der Berliner Mauer und der Innerdeutschen Grenze“.

Harry Tisch stirbt am 18. Juni 1995 in Berlin.

Angaben nach H. Müller-Enbergs u.a., Wer war wer in der DDR?, Bd. 2., S. 1015.

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