Fritz Tarnow

Fritz Tarnow, geboren am 13. April 1880, absolviert, wie sein Vater, eine Tischlerlehre und engagiert sich schon früh sowohl in der Gewerkschaft als auch in der SPD.

Sein politischer Werdegang:

1898 Eintritt in den Deutschen Holzarbeiter-Verband

1903 Umzug nach Berlin, wo er Arbeiterbildungskurse besucht und sich in der SPD engagiert

1903 bis 1906 Mitarbeiter in der Berliner Zahlstelle des Holzarbeiter-Verbandes

1906 bis 1915 unterschiedliche Positionen im Stuttgarter Hauptvorstand „seiner“ Gewerkschaft, u.a. als Mitarbeiter von Theodor Leipart

1918 Mitglied des Soldatenrates von Brandenburg/Havel, dann Mitglied des Vorstandes des Holzarbeiter-Verbandes

1920 Wahl zum Vorsitzenden des Holzarbeiter-Verbandes

1922 bis 1933 Mitglied des (Vorläufigen) Reichswirtschaftsrates

1928 bis 1933 Mitglied des Reichstages und Mitglied des Bundesvorstandes des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes

2. Mai 1933 Verhaftung durch die Nazis. Nach seiner Freilassung flieht er zunächst nach Kopenhagen, dann 1940 weiter nach Stockholm.

Ab 1935 Tarnow beteiligt sich aktiv am Aufbau der Auslandsvertretung deutscher Gewerkschaften (ADG), als deren Vertreter für Dänemark und Schweden er 1936 fungiert. Nach dem Tod Heinrich Schliestedts wird Tarnow zum Vorsitzenden des Länderkomitees der ADG und damit zu deren Leiter gewählt.

Ab 1941 Mitglied der schwedischen SPD-Gruppe und Mitarbeiter in der schwedischen Landesgruppe deutscher Gewerkschafter. In dieser Funktion engagiert er sich bei den Beratungen über Planungen für den Wiederaufbau der Gewerkschaften nach dem Ende von Krieg und Hitler-Diktatur.

Oktober 1946 Rückkehr nach Deutschland, zunächst nach Hamburg, dann nach Stuttgart.

1947 bis 1949 Zonensekretär des Sekretariats der Gewerkschaften der US-Zone in Stuttgart

1948 bis 1949 Sekretär des (bizonalen) Gewerkschaftsrates in Frankfurt/Main. Im Oktober 1949 geht er in den Ruhestand.

Fritz Tarnow stirbt am 23. Oktober 1951 in Bad Orb.

Nach Rainer Schulze, Fritz Tarnow, in: Helga Grebing, Hans-Otto Hemmer u. Gottfried Christmann (Hrsg.), „Holzarbeiter, schließt die Reihen“ Das HolzArbeiterBuch. Die Geschichte der Holzarbeiter und ihrer Gewerkschaften, Köln 1993, S. 145-149; Gerhard Beier, Fritz Tarnow. Arzt am Krankenbette des Kapitalismus, in: ders., Schulter an Schulter, Schritt für Schritt. Lebensläufe deutscher Gewerkschafter, Köln 1983, S. 197-202.

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