Detlef Hensche

Detlef Hensche, geboren am 13. September 1938 in Wuppertal, studiert zunächst Kunstgeschichte und Philosophie, danach Jura. 1962 legt er das erste, 1966 das zweite juristische Staatsexamen ab. Danach arbeitet er bis 1968 als Wissenschaftlicher Assistent am Institut für Handels- und Wirtschaftsrecht der Universität Bonn, wo er 1972 promoviert. Von 1968 bis 1969 ist er Mitarbeiter im Bundesministerium für Forschung und Technologie.

Sein politischer Werdegang:

1963: Eintritt in die der SPD

1969 bis 1971: Wissenschaftlicher Referent für Arbeits- und Wirtschaftsrecht im Wirtschaftswissenschaftlichen Institut des DGB in Düsseldorf

1971 bis 1975: Leiter der Abteilung Gesellschaftspolitik beim DGB-Bundesvorstand in Düsseldorf

1975: Wahl in den Geschäftsführenden Hauptvorstand der IG Druck und Papier in Stuttgart, dort zunächst zuständig für Medienpolitik und die Berufsgruppen der Journalisten und Schriftsteller

1983: Wahl zum stellvertretenden Vorsitzenden der IG Druck und Papier, zuständig u.a. für Tarifpolitik

1989: Wahl zum stellvertretenden Vorsitzenden der IG Medien

1992 bis 2001: Vorsitzender der IG Medien

2003: Austritt aus der SPD wegen der „Agenda 2010“

2005: Eintritt in die Partei Arbeit & soziale Gerechtigkeit – Die Wahlalternative (WASG), die sich später mit der PDS zur Partei Die Linke zusammenschließt.

Zu den unter seiner Führung erkämpften gewerkschaftspolitischen Erfolgen gehören insbesondere die weitere Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit sowie die Durchsetzung der vollen Lohnfortzahlung im Krankheitsfall (1997). Auf dem Gründungskongress von Ver.di, in die er die IG Medien eingegliedert hat, kandidiert er nicht wieder für ein Gewerkschaftsamt. Seitdem arbeitet er als Rechtsanwalt.

Nach den Angaben zum Projekt „Individuelle Erinnerung und gewerkschaftliche Identität“ auf der Internetseite der Friedrich-Ebert-Stiftung bzw. des Archivs der sozialen Demokratie (dort auch ein Video-Interview) sowie nach: Bestandsübersicht des Archivs der sozialen Demokratie, Bonn-Bad Godesberg 2006, S. 169. Ausführlich: Rüdiger Zimmermann, Detlef Hensche, geb. 1938, in: Vom Buchdruckerverband zur Einheitsgewerkschaft. 150 Jahre ver.di, Solidarität – Emanzipation – Tarifkampf, Berlin 2016, S. 96f.; Rüdiger Zimmermann, Der radikale Doktor. Detlef Hensche (geb. 1938), in: Rüdiger Zimmermann, Vordenker und Strategen. Die Gewerkschaftspresse im grafischen Gewerbe und ihre Redakteure seit 1863, Berlin 2016, S. 355-392.

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