Seltene Fragen

Was bedeutet eigentlich die Rote Nelke?

Die rote Nelke wurde 1889 zur Arbeiterblume. Der Internationale Sozialistenkongress in Paris forderte damals die Arbeiter aller Länder auf, am 1. Mai 1890 für ihre Rechte, vor allem für den Achtstundentag einzutreten. Gegen den Widerstand der Obrigkeiten wurde der 1. Mai zu einem Kampftag zur Mobilisierung und Solidarisierung der Arbeiter in der ganzen Welt. Obwohl am 1. Mai 1890 in Deutschland noch das "Sozialistengesetz" in Kraft war, wurde auch hier dieser Tag für viele zu einem einprägsamen Ereignis. Der spätere Reichstagspräsident Paul Löbe, der als 15-jähriger Lehrling den ersten 1. Mai 1890 in Liegnitz erlebte, berichtet darüber: "Da Versammlungen verboten waren, blieb nur der gemeinsame Ausflug in benachbarte Gartenlokale übrig. Das Mitführen von Fahnen war selbstverständlich auch nicht gestattet, darum wählte man die rote Nelke im Knopfloch als Abzeichen der Gleichgesinnten". Rote Nelken zieren heute noch die Gräber etwa von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht. Die sozialdemokratischen Abgeordneten zum Österreichischen Nationalrat tragen heute noch bei der Eröffnungssitzung nach einer Wahl traditionell eine rote Nelke im Knopfloch, die Abgeordneten der ÖVP eine weiße Nelke.

Mehr Historisches: Die Nelke hat ursprünglich eine ganz andere politische Geschichte. Als Zeichen ihrer Unerschrockenheit trugen während der französischen Revolution verurteilte Aristokraten Nelken auf dem Weg zur Guillotine. Trotzdem - oder vielleicht auch gerade deshalb - blieb die rote Nelke das Symbol der Arbeiterklasse. Die portugiesische Nelkenrevolution vom 25. April 1974 hat ihren Namen von den Blumen, die die revolutionären demokratietreuen Truppen in ihren Gewehrläufen trug.

Text entnommen von der Website der IG Metall 

Woher kommt der Begriff "Gewerkschaften"?

Im 13. Jahrhundert bezeichnet der Begriff „Gewerke“ einen „Handwerks- oder Zunftgenossen“. In der Folgezeit verengt sich die Bedeutung des Begriffs auf den „Teilnehmer an einem Bergwerk“. Mitte des 16. Jahrhunderts ist der Begriff „Gewerkschaft“ belegt: Er umfasst die „Gesamtheit der Gewerken eines Bergwerks“. Seit Ende des 18. Jahrhunderts wird als „Gewerkschaft“ eine Gruppe von Angehörigen anderer Berufe bezeichnet. Seit den 1860er Jahren dient der Begriff „Gewerkschaft“ für die Benennung eines Arbeiter(interessen)verbandes, der sich damit zugleich von den liberalen Hirsch-Dunckerschen Gewerkvereinen abgrenzt.

Nach: Friedrich Kluge, Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin 1963, S. 255.

Welche Berufsgruppen haben sich als erste gewerkschaftlich organisiert?

Die Buchdrucker und die Zigarrenarbeiter waren die ersten: nämlich bereits 1848.

Hier steht mehr zu den ersten Arbeiterorganisationen

Wann wurde erstmals eine Frau zur ersten Vorsitzenden einer DGB-Gewerkschaft gewählt?

 Am 29. September 1982:  Monika Wulf-Mathies wurde zur Vorsitzenden der Gewerkschaft ÖTV gewählt. 

Porträt lesen? 

Noch nicht verblüht: die rote Nelke mit ihrer langen, bewegten Geschiche

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