Weimarer Republik ab 1923

Endlich stabile Verhältnisse

Nach der Währungsreform 1923 stabilisiert sich die wirtschaftliche und politische Lage in Deutschland. Die Unruhen flauen ab, die Konjunktur springt an. Die konservativen Regierungen von Gustav Stresemanns (DVP) entwickelt eine Politik, die den Interessen der Wirtschaft Rechnung trägt ohne die Bedürfnisse der Arbeiterinnen und Arbeitern ganz aus den Augen zu verlieren. 

Am 28. Februar 1925 stirbt Friedrich Ebert, der erste gewählte Präsident Deutschlands an einer Blinddarmentzündung. Fünf Jahre lang hat er die Geschicke Deutschlands mitbestimmt. Seine Regierung führt das Land in die parlamentarische Demokratie, beendet die ungezählten Unruhen – zum Teil mit militärischer Gewalt – und willigt in den Versailler Vertrag ein.

Nach seinem Tod wird Paul von Hindenburg zum Reichspräsidenten gewählt. Er ist ein Vertreter der alten Garde, des monarchischen Obrigkeitsstaates. Auch die Reichsregierungen dieser Jahre werden von Parteien der bürgerlichen Mitte getragen. Dennoch werden in diesen Jahren weitere Sozialreformen auf den Weg gebracht. Die Wichtigste: Das Gesetz über Arbeitslosenvermittlung und Arbeitslosenversicherung, das 1927 verabschiedet wird.

1928 wird unter der Führung von Hermann Müller (SPD) eine Regierung der Großen Koalition (SPD, Zentrum/BVP, DDP, DVP) gebildet. Ihre Existenz ist allerdings von kurzer Dauer. Sie zerbricht im März 1930 an der Frage, wie die Arbeitslosenversicherung angesichts der sich abzeichnenden Wirtschaftskrise finanziert werden soll.

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März 1925: Friedrich Ebert, der erste gewählte Präsident Deutschlands, wird zu Grabe getragen. Der Trauerzug will nicht enden ... © AdsD

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